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«Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung»

Als inkompletter Tetraplegiker kann Hansruedi Schaller seine Beine noch bewegen. Er ist sehr dankbar, weil er mit Leib und Seele Bauer bleiben kann.

Seit einem Sturz vor sechs Jahren ist Hansruedi Schaller inkompletter Tetraplegiker. Der Landwirt hatte grosses Glück. Trotz Handicap ist er Bauer mit Leib und Seele.

 

Text: Elias Bricker
Bilder: Walter Eggenberger

 

Erst spürte er nur Schmerzen im Schulterbereich und ein Kribbeln in den Händen. Doch der Sturz vom Heustock vor sechs Jahren veränderte das Leben von Hansruedi Schaller komplett. Der Landwirt erlitt eine Quetschung der Halswirbelsäule. Die Schwellung klemmte die Nervenbahnen in der Wirbelsäule regelrecht ab. Dem damals 50-jährigen Familienvater drohte ein Leben im Rollstuhl als Tetraplegiker mit gelähmten Armen. Eine risikoreiche Operation im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) in Nottwil konnte aber das Schlimmste verhindern.

 

Alles braucht mehr Zeit

Anfänglich hatte Schallers Körper keine Stabilität mehr. Denn einige Rumpfmuskeln sind seit dem Unfall gelähmt, andere Muskeln übernehmen nun die Stützfunktion. Daher leidet der Bauer bis heute unter Verspannungen und muss alle paar Tage zur Physiotherapie. «Die Verspannungen fühlen sich an, als ob ich mit einem Spannset gefesselt werde – und dies 24 Stunden am Tag», sagt er. «Das drückt manchmal auf die Stimmung.»

Zudem kann sich der Landwirt nur noch eingeschränkt drehen und auch das Kribbeln in den Händen ist geblieben. Dadurch hat er Kraft verloren und eine gestörte Feinmotorik. Einfache Handgriffe wurden zur Herausforderung. «Ich benötige heute für 50 Prozent meiner früheren Leistung 100 Prozent der Zeit.»

Hansruedi Schwaller stehend 850_9918

Jede Querschnittlähmung ist anders. Im Fall von Hansruedi Schwaller ist es so, dass er seine Beine noch bewegen kann.

Die Belastung war immens

Während der Reha setzte die Familie alles daran, dass der Betrieb mit der Rinder- und Ferkelaufzucht weiter lief. Anfänglich half ein Nachbar mit, später während anderthalb Jahren eine Betriebshelferin. Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung übernahm dabei einen Teil der Kosten. Zudem unterstützte die Paraplegiker-Gruppe die Familie bei Versicherungsfragen. Und da Schallers gerade daran waren, ein Haus zu bauen, erhielten sie Beratungen für behindertengerechte Anpassungen. Was zuhause abging, realisierte der Vater von vier Kindern, die zwischen sechs und siebzehn Jahre alt waren, kaum. Die Tage in Nottwil waren ausgefühlt mit Therapien, bei denen der stete Optimist grosse Fortschritte machte.

 

«Erst als ich nach fünf Monaten nach Hause kam, spürte ich, welcher Belastung meine Familie standhielt.»

 

Wegen Spastik Schläge vermeiden

Den Betrieb aufzugeben und einen Bürojob zu suchen, kam für Schaller nie in Frage. Wegen der Spastik brauche er Bewegung. «Die vielseitige Arbeit ist ideal», so der 56-Jährige. «Ich kann zudem die Zeit selber einteilen – vor- und nachgeben und wenn nötig Pausen einlegen. Das wäre in einem normalen Job unmöglich.»Dennoch musste er kürzertreten und bezieht nun eine Teilrente. «Auf die Holzerei muss ich leider verzichten», sagt er. «Mir fehlt die Kraft und das Reaktionsvermögen. » Wegen den Muskelproblemen muss er auch Schläge vermeiden und darf zum Beispiel keine Zaunpfähle einschlagen. Folglich musste er das holprige Landwirtschaftsfahrzeug durch einen neuen Traktor mit gefederter Kabine ersetzen. Diese Anschaffung konnte er nur dank der Paraplegiker-Stiftung tätigen.

 

Hansruedi Schwaller am Traktor 850_9999

Hansruedi Schaller wird, auch wenn man ihm seine Behinderung nicht ansieht, immer auf Hilfe angewiesen sein. «Ich bin meiner Familie, meinem Umfeld und der Schweizer Paraplegiker-Stiftung sehr dankbar, dass sie mich stets unterstützen.»

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