• Rosa Zaugg: «Mein Leben ist im Rollstuhl spannender geworden»

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Rosa Zaugg (68) stürzt 1975 bei einem Arbeitsunfall von einem Gerüst und ist seither querschnittgelähmt. Aber deswegen resignieren? Im Gegenteil. Für die Bernerin aus Heimberg ist der Begriff Langeweile ein Fremdwort.

Rosa Zaugg zeigt als Gästebegleiterin für das Besuchszentrum der Schweizer Paraplegiker-Stiftung in einem Gang des SPZ einem Schüler, wie er sich im Rollstuhl fortbegwegen kann. Links und rechts säumen weitere Schüler der Klasse, die zu Besuch ist, den Gang und schauen zu.

Mehr Berufung als Arbeit

Rosa Zaugg ist in Eile, eigentlich. Aber ein Winken, ein Lächeln, ein kurzer Wortwechsel – das liegt immer drin. Die 68-Jährige aus Heimberg BE empfängt im ParaForum, dem Besuchszentrum der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, eine Gruppe von Gästen. Diese versorgt sie mit Informationen und führt sie anschliessend über den Campus.

Ihre Rolle als Gästebegleiterin ist für sie mehr Berufung als Arbeit. Sie sensibilisiert, klärt auf und erzählt auch ihre Geschichte. Die Geschichte einer Frau, die während ihrer Lehre als Malerin im Jahr 1975 aus vier Metern Höhe von einem Gerüst gestürzt ist. Als die damals 18-Jährige auf dem Boden aufprallte, war ihr sofort bewusst: «Ich bin querschnittgelähmt.»

Zwei Probleme ist sie los

Die Diagnose ist für Rosa, die mit sechs Geschwistern aufwächst, nichts Fremdes. Fünf Jahre zuvor hat ihr Bruder Willy bei einem Motorradunfall eine Querschnittlähmung erlitten. Nun muss sie selbst einen schweren Schicksalsschlag verarbeiten, wobei sie ihren Humor nicht verliert. «Damals dachte ich: Zwei Probleme bin ich jetzt los», erzählt sie heute mit einem Schmunzeln. «Ich kann nicht tanzen und nicht Ski fahren – jetzt muss ich mich nicht mehr ständig rechtfertigen.»

«Ich glaube, ich habe die Herausforderung ganz gut gemeistert.»

Rosa Zaugg
Rosa Zaugg mit Gitarre im Arm beim Singen im SPZ.

Positive Veränderungen

In schwierigen Momenten hilft ihr etwas besonders, um die Stimmung aufzuhellen: singen. Daraus wird ein Hobby, das sie bis heute pflegt – im Auto, im Kirchenchor Heimberg, zu Hause. Dabei begleitet sie sich selbst mit der Gitarre.

Und auch Sport bekommt für Rosa eine grosse Bedeutung. Vor dem verhängnisvollen Sturz sei sie eine «faule Tasche» gewesen und habe «wie ein Schlot» geraucht. Aber das ändert sich. Rückblickend erklärt sie: «Ich glaube, ich habe die Herausforderung ganz gut gemeistert.»

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Zu Gast im Schweizer Fernsehen

1980 nimmt sie erstmals an den Paralympics in Holland teil, damals noch im Rollstuhlslalom. Ihre grösste Leidenschaft aber wird das Tischtennis. Rosa Zaugg gilt als Talent, das sich im Club von Heimberg gar gegen Fussgänger durchsetzt und 1992 an den Paralympics in Barcelona einen beeindruckenden Erfolg feiern kann. Im Einzel erobert die Bernerin die Silbermedaille, was landesweit für Aufsehen sorgt. Jedenfalls wird sie in Sendungen des Schweizer Fernsehens eingeladen. Ihre sportliche Medaillensammlung erweitert sie danach mit Erfolgen an nationalen und internationalen Wettkämpfen.

Sie ist viel unterwegs und lernt Länder kennen, die sie sonst vermutlich nie besucht hätte. «Mein Leben ist im Rollstuhl spannender geworden», sagt sie. Nur eines wurmte sie noch jahrelang: dass sie ihren Traumjob als Malerin aufgeben musste. «Ich hatte richtig daran zu beissen.»

Aber die Freude an der Abwechslung und der Möglichkeit, stetig Neues zu entdecken, überwiegt. Dank ihrem positiven Denken schafft sie es, Rückschläge wegzustecken – getreu ihrem Motto: «Das Leben ist leichter zu ertragen, wenn man es schön findet.» Den Rollstuhl empfindet sie nie als fremd oder gar als Feind, sondern als praktisches Hilfsmittel. Sie wusste damit stets gut umzugehen. «Ich war in jüngeren Jahren oft eine Wilde», merkt Rosa verschmitzt an.

  • Rosa Zaugg auf einem Schwarz-Weiss-Foto vor einem Werbe-Stand der Schweizer Paraplegiker-Stiftung.
  • Rosa Zaugg als junge Frau steht am oberen Ende einer Leiter, die gegen ein Fabrikgebäude gelehnt ist. Sie hält einen Farbkessel in der Hand. Das Foto stammt aus den 1970er-Jahren und ist vergilbt.
  • Rosa Zaugg auf zwei Schwarz-Weiss-Fotos beim Rollstuhlslalom im Jahr 1977. Sie hat den Rollstuhl fast im 90 Grad Winkel nach hinten gekippt.
  • Rosa Zaugg im blau-weissen Trainings-Anzug im Rollstuhl. Sie hält einen Ping-Pong-Schläger in der Hand und lächelt in die Kamera. Hinter ihr stehen zwei weitere Frauen aus dem Tischtennisclub.

Rosa Zaugg unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) von Beginn an. Dieses Foto von ihr mit Guido A. Zäch entstand 1976 an einem Informationsstand der SPS bei einem Quartierfest in Basel – nur ein Jahr nach Gründung der Stiftung.

«Man kann auch im Rollstuhl ein gutes Leben haben, fröhlich sein und lachen.»

Rosa Zaugg

Für andere Menschen da sein

Rosa Zaugg bildet sich weiter auf dem Gebiet der Lithografie und Fotografie, wird Angestellte eines Bauunternehmens und ist glücklich, wenn sie zwischendurch auf einer Baustelle fotografieren darf. Daneben ist es ihr ein Anliegen, Aufklärungsarbeit zum Thema Querschnittlähmung zu leisten und auf die Bedürfnisse von Betroffenen hinzuweisen. Zudem ist sie in Heimberg für ihre Familie da, hütet den Nachwuchs von Verwandten und Bekannten und kümmert sich auch um Flüchtlingskinder aus Somalia.

Die Frau, die offiziell Rentnerin ist, kennt den Begriff Langeweile nicht. Ihre Freizeit füllt die «Querschnittgelähmte des Jahres 2016» weiterhin mit viel Sport aus. Im Winter mit Skifahren (sitzend im Monobob), das sie erst nach ihrem Unfall gelernt hat und so sehr liebt. Und im Sommer setzt sie sich gern ins Kajak auf dem Brienzersee.

Gerne unterwegs mit dem Motorrad

Seit 2015 führt sie Gäste in Nottwil über den Campus. Und wenn sie einmal ein paar Tage nicht vor Ort ist, kann es gut sein, dass sie mit ihrem Partner Lukas Heinzmann auf Reisen ist – mit dessen Motorrad, auf dem sie sitzt «wie auf einem Sofa». Die zwei waren schon in England und Frankreich, in Belgien und Portugal – und 2025 planen sie einen Abstecher nach Norwegen.

Rosa Zaugg hadert nicht. Sondern sieht das Schöne im Alltag. Und davon gibt es für sie ganz vieles.

Medienanfragen

Bei Interesse an einem Interview mit Rosa Zaugg oder generell an einer Berichterstattung zum Thema Querschnittlähmung, melden Sie sich bei unserem Medienteam:

 

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