Jahresbericht 2019: Mitgliederbasis erweitert – Leistungen für Querschnittgelähmte ausgebaut

Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung ist eines der grössten Solidarwerke der Schweiz und verpflichtet sich der ganzheitlichen Behandlung und Rehabilitation von Para- und Tetraplegikern. Dies beinhaltet hochspezialisierte medizinische Leistungen, eine optimale Eingliederung in Familie, Beruf und Gesellschaft sowie spezifische Forschungstätigkeiten und lebenslange Begleitung.

Ende 2019 zählten 1,8 Millionen Personen aus 1,2 Millionen Haushalten zur Gönner-Vereiningung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung. Während die Anzahl abgeschlossener Jahresmitgliedschaften erstmals leicht zurückging, wurden Dauermitgliedschaften (+12 %) beliebter. Mittlerweile haben sich fast 88 700 Personen für eine lebenslange Mitgliedschaft entschieden. Insgesamt erhöhte sich der Mitgliederbestand um 4 414 Mitgliedschaften im Vergleich zum Vorjahr. Die Mitgliederbeiträge und Spendenerträge beliefen sich gesamthaft auf 87,0 Mio. Franken (Vorjahr 87,9).

Rund 28 % oder 23,8 Mio. Franken (Vorjahr 22,1) der Mitgliederbeiträge und Spendenerträge flossen direkt an Menschen mit Querschnittlähmung in Form von Gönnerunterstützung und finanzieller Direkthilfe. Die Direkthilfe machte 17,4 Mio. Franken aus und finanzierte nicht gedeckte Pflegekosten, Beiträge an Hilfsmittel, Anpassungen von Fahrzeugen und Umbauten für hindernisfreie Wohnräume und Arbeitsplätze. Die von der Schweizer Paraplegiker-Stiftung beauftragte Wirkungsmessung zeigt auf, dass die Direkthilfe wirkt. Dank dieser Unterstützungsform gelingt es 71 % der Querschnittgelähmten in der Schweiz, ein grösstenteils oder komplett selbstbestimmtes Leben zu führen.

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) versorgte im vergangenen Jahr 1 250 Patientinnen und Patienten stationär und somit 4 % mehr als im Vorjahr, dies vor allem im neu ausgebauten akutmedizinischen Bereich mit einem Wachstum von 3 %. Bei den Querschnittgelähmten ist der Anteil hochgelähmter Patienten mit 54 % leicht gesunken (Vorjahr 61 %). Die Anzahl an Erstrehabilitationen ist konstant geblieben. Der Anteil von krankheitsbedingten Querschnittlähmungen ist auf 57 % gestiegen (Vorjahr 47 %). Bei den unfallbedingten Rückenmarkverletzungen waren Stürze (52 %), Sport- (26 %) und Verkehrsunfälle (21 %) die häufigsten Ursachen. An den 158 Patientenbetten der Klinik wurden 52 264 Pflegetage geleistet. Pro Patient und Tag wurden durchschnittlich 5,9 Stunden pflegerische Leistungen erbracht, auf der Intensivstation waren es sogar über 13 Stunden pro Tag.

Ein bewusstes Kostenmanagement führte 2019 in fast allen Bereichen zu tieferen Betriebskosten. Insgesamt fielen Kosten in Höhe von 254,0 Mio. Franken (Vorjahr 255,1) an. Der Betriebsertrag erhöhte sich auf 259,9 Mio. Franken (Vorjahr 259,4). Das Jahresergebnis beträgt 30,6 Mio. Franken (Vorjahr 2,2). Zum guten Ergebnis haben insbesondere die Kursgewinne bei den Fonds beigetragen. Sie schlugen aufgrund des ausserordentlich erfolgreichen Börsenjahrs 2019 mit 16,5 Mio. Franken zu Buche (Vorjahr -6,7). Alle Gruppengesellschaften der Paraplegiker-Stiftung weisen teils sehr positive Entwicklungen aus und haben im vergangenen Jahr weiter in zukunftsweisende Projekte zur Innovation, strategischen Neuausrichtung sowie Klinikerweiterung und -erneuerung investiert. Wie zahlreiche andere Organisationen werden sie aktuell von der Coronapandemie gebremst. Für das Jahr 2020 sind daher gruppenweit massive Einnahmeausfälle absehbar. Die Schweizer ParaplegikerStiftung wird alles daran setzen, die Leistungen zugunsten von Menschen mit Querschnittlähmung weiter auf höchstem Niveau zu erbringen.

Der Jahresbericht der Schweizer Paraplegiker-Stiftung und ihrer Gruppengesellschaften wird in diesem Jahr erstmals vollständig digital publiziert. Unter report.paraplegie.ch/2019/de findet man Statements des Stiftungsratspräsidenten sowie der Direktoren und Geschäftsführer, einen Lagebericht, Einblicke in die Highlights des Jahres 2019 und viele weitere spannende Geschichten rund um die Schweizer Paraplegiker-Gruppe.