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Ein neuer Lebensplan

Rückblick: Chiara fühlte sich nach ihrem Unfall unattraktiv und konnte sich nicht vorstellen, dass sich ein Mann für sie interessiert. Die Begegnung mit Yanick belehrte sie eines Besseren. Wie es dazu kam, lesen Sie hier.

Ungewisse Zukunft

Nach der Diagnose Para- oder Tetraplegie steht die Welt für viele Betroffene still. Unzählige Fragen stellen sich - auch die berufliche Zukunft ist oft ungewiss. Für viele Menschen mit Querschnittlähmung ist es nicht möglich, in den ursprünglich erlernten Beruf zurück zu kehren.

Chiara stand bei ihrem fatalen Sturz noch am Anfang ihrer beruflichen Karriere. Sie setzte damals alles daran, schnellstmöglich ins Internat zurück zu kehren und die Matura abzuschliessen. Während der Rehabilitation erledigt sie Hausaufgaben, um den Anschluss nicht zu verpassen. Die ParaSchool im Schweizer Paraplegiker-Zentrum unterstützt sie dabei. Der Druck ist letztlich aber doch zu gross und Chiara bricht zusammen. Sie beendet die Schule einen Monat vor den Maturaprüfungen. 

Nach ihrer Auszeit in Italien startet sie mit einem Teilzeitpensum in der Arzt-Praxis ihres Vaters. «Hier konnte ich etwas sinnvolles tun und habe gelernt, wieder Struktur in mein Leben zu bringen»,  erzählt Chiara. 

Traumberuf: Lehrerin

Bereits zu Beginn der Rehabilitation unterstützt ParaWork, eine Abteilung des Schweizer Paraplegiker-Zentrums, Betroffene bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Chiara hat während ihrer Reha diverse Gespräche mit den Coaches von ParaWork. «Ich musste herausfinden, wie es mit mir weiter geht», so Chiara. Eine schwierige Frage für einen Teenager, der gleichzeitig einen schweren Schicksalsschlag verarbeiten muss.

«In den Gesprächen mit meinem Coach ging mir plötzlich ein Licht auf und ich wusste, dass Lehrerin mein Beruf ist», erzählt die junge Bernerin. Sie absolviert erfolgreich den Übergangskurs für die pädagogische Hochschule. Im September 2020 startet Chiara ihr Studium an der pädagogischen Hochschule in Bern. «Die Mitarbeitenden der ParaWork haben mich sehr unterstützt, damit ich meinen Traum verwirklichen kann. Ohne sie hätte ich das nicht geschafft», so Chiara. 

Chiara ist es wichtig, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben. Als Lehrerin hat sie diese Sinnhaftigkeit gefunden und ist glücklich mit ihrer Berufswahl. «Ich möchte eine gute und einfühlsame Lehrerin werden. Ich will beispielsweise Kinder mit einer Leseschwäche unterstützen und ihnen die Freude am Lesen zurückgeben».

Chiara blickt trotz ihres schweren Schicksalsschlag optimistisch in die Zukunft und schmiedet eifrig Pläne. Ihre Mitgliedschaft und Ihre Solidarität leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Herzlichen Dank! 💙

Chiara Schlatter besucht die pädagogische Hochschule in Thun

So hilft Ihre Mitgliedschaft

Bleiben Sie Mitglied

Chiaras Geschichte zeigt, wie wichtig eine ganzheitliche Betreuung ist. Mit der Erneuerung Ihrer Mitgliedschaft können wir auch in Zukunft Menschen mit Querschnittlähmung eine umfassende Rehabilitation und eine lebenslange Begleitung ermöglichen. 🙏

Zudem erhalten Sie im Ernstfall als Mitglied der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung CHF 250'000. Diese Auszahlung erfolgt weltweit und ist unabhängig von Versicherungsleistungen.