Querschnittlähmung - Ein Leben als Rollstuhlfahrer

Rollstuhlfahrer

Ein Leben als Rollstuhlfahrer

Ein Leben als Rollstuhlfahrer

Menschen, die durch einen Unfall oder durch eine Krankheit eine Querschnittlähmung erleiden, verlieren ihre Gehfähigkeit fast vollständig. Das bedeutet, dass sie für den Rest ihres Lebens zum Rollstuhlfahrer werden. Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS), Trägerin eines einzigartigen Leistungsnetzes der Schweizer Paraplegiker-Gruppe (SPG), hat es sich schon vor vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, den Betroffenen auf verschiedenste Weise wirksam und nachhaltig zu helfen. Eine wichtige Rolle hierbei spielt unter anderem die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV), nationaler Dachverband und zugleich Selbsthilfeorganisation der Rollstuhlfahrer in Schweiz. Unter dem Motto „wir bewegen“ fördert, vertritt und koordiniert sie die Anliegen ihrer rund 10‘000 Mitglieder in 27 regionalen Rollstuhlclubs. Die SPV setzt sich für gesellschaftliche, soziale, politische und persönliche Belange der Rollstuhlfahrer in der Schweiz ein und gewährleistet Hilfe bei der Re-Integration im Alltag wie auch in lebenslanger Begleitung. Die breite Dienstleistungspalette umfasst Angebote für : Freizeit und Kultur (inkl. Reisen), Lebensberatung, Sozial- und Rechtsberatung, Bauen (Zentrum für Hindernisfreies Bauen) sowie Rollstuhlsport. Die beiden letztgenannten Bereiche haben dabei besonderes Gewicht.

Anforderungen von Rollstuhlfahrern genügen

Die Verfügbarkeit von Wohn- und Arbeitsraum, der den Bedürfnissen von Rollstuhlfahrern genügt, sowie hindernisfreier Zugang zum öffentlichen Raum sind zentrale Faktoren bei der bestmöglichen Wiedereingliederung von Menschen mit Querschnittslähmung in Familie, Beruf und Gesellschaft. Auf diesem Gebiet herrscht in der Schweiz einiger Nachholbedarf, denn zu oft noch stossen Rollstuhlfahrer in unserem Lande auf teils unüberwindbare Hindernisse – trotz gesetzlich verankertem Gleichstellungsrecht.. Die SPV-Abteilung „Zentrum für Hindernisfreies Bauen“ beschäftigt sich tagtäglich mit solchen Problemen. Jährlich werden weit mehr als 200 neue Dossiers für Um- oder Neubauten eröffnet und damit verbundene Arbeiten (Beratung, Planung, Ausführung) begonnen.

Rollstuhlfahrer als Sportler

Sport ist für Rollstuhlfahrer  vor allem aus gesundheitlichen Gründen notwendig. Körperliche Aktivität fördert die Leistungsfähigkeit ganz generell, trägt zur Vermeidung von Komplikationen bei und verschafft Rollstuhlfahren auch Gelegenheit zu vielerlei sozialen Kontakten. Auf welchem Niveau Sport ausgeübt wird, ist sekundär. Trotzdem sei angefügt, dass Rollstuhlathleten aus der Schweiz in einigen Sportarten zu den absolut Weltbesten zählen, und dank ihren Erfolgen ein positives Bild in der Öffentlichkeit schaffen - auch für alle übrigen Rollstuhlfahrer im Lande. Das Angebot an Sportarten für Menschen im Rollstuhl und damit auch entsprechender Ausrüstung ist sehr gross. Es gibt beispielsweise Rollstühle zum Rugby- oder Basketball spielen sowie Rennrollstühle verschiedenster Art für Bahn- und Strassenrennen. Sogar Golfspielen ist Rollstuhlfahrern dank speziellen Gefährten möglich.

Ein „richtiger“ Rollstuhlfahrer werden

Den richtigen Umgang mit seinem „Fahrzeug“ erlernt ein Rollstuhlfahrer schon während der Rehabilitation im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) Nottwil. Dazu gehören neben einfacheren Handlings wie das Beschleunigen, Bremsen oder Wenden auch schwierigere Techniken wie das Kippen und das Überwinden von höheren Stufen. Instruiert und begleitet werden die Rollstuhlfahrer dabei von Pflegefachleuten sowie Physio- und Ergotherapeuten Wichtig für  Rollstuhlfahrer ist auch das Erlernen und Üben verschiedener Transfers, z.B. vom Rollstuhl aufs Bett, ins Auto und umgekehrt. Um sich mit alltäglichen Hindernissen und Schwierigkeiten vertraut zu machen, gibt es sogenanntes Stadttraining. Hier haben Rollstuhlfahrer die Gelegenheit, die eingeübten Techniken anzuwenden.  Meist kommen die zahlreich verborgenen Tücken des Alltag erst bei diesen Stadttrainings zum Vorschein. Einige Beispiele: Zu enge und nicht behindertengerecht konzipierte Parkhäuser, Kopfsteinpflaster, hohe Randsteine, Treppen, Aufgänge, öffentliche Toiletten mit zu schmalen Türen usw.

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