Besondere Ehrung für zwei starke Frauen

1. September 2022

Die Krienser Rollstuhlsportlerin Manuela Schär und die Greyerzer Bergpionierin Nicole Niquille werden am 5. September, dem internationalen Tag der Querschnittlähmung, von der Schweizer Paraplegiker-Stiftung für ihre besonderen Leistungen geehrt. Damit rücken am Ehrungsanlass im Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil zwei starke Frauen in den Mittelpunkt, die beide eine Vorbildfunktion für andere Rollstuhlfahrende einnehmen.

Bereits zum 29. Mal ehrt die Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) zwei besondere Persönlichkeiten, die in ihrem Leben Grossartiges geleistet haben. Die fünfköpfige Jury (siehe Box) kürt die erfolgreiche Rollstuhlathletin und Paraplegikerin Manuela Schär zur «Querschnittgelähmten des Jahres 2022». In diesem Jahr vergibt die Schweizer Paraplegiker-Stiftung ausserdem einen Anerkennungspreis für das Lebenswerk und die Vorbildfunktion für andere Rollstuhlfahrer*innen. Dieser Preis geht an die Westschweizer Alpinismus-Pionierin Nicole Niquille.

Manuela Schär – eine Ausnahmesportlerin auf dem Höhepunkt ihrer Karriere

Mit ihren Erfolgen an den Paralympics 2021 in Tokio – zweimal Gold und dreimal Silber – hat die Ausnahmeathletin aus Kriens ihre grossartige sportliche Karriere mit weiteren Höhepunkten gekürt. Manuela Schär ist seit einem Unfall im Alter von neun Jahren querschnittgelähmt. Bereits in der Rehabilitation in Nottwil hat sie ihre Leidenschaft für den Rollstuhlsport entdeckt. Auf dem jetzigen Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere ist die Ehrung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung für die 37-Jährige eine besondere Anerkennung. Manuela Schär hat eine wichtige Vorbildfunktion für viele zukünftige Schweizer Rollstuhlathlet*innen und beeindruckt auf und neben der Leichtathletikbahn als starke Persönlichkeit. Sie blickt positiv in die Zukunft und möchte im Herbst 2022 bei den internationalen Marathons nochmals angreifen.

Nicole Niquille – eine Pionierin auf dem Berg

Eine Vorbildfunktion hat auch Nicole Niquille. Als erste Frau in der Schweiz erarbeitete sich Nicole Niquille 1986 das Diplom als Bergführerin. Sie war auf den höchsten Gipfeln der Welt unterwegs und inspirierte viele nachfolgende Alpinistinnen. Seit einem Steinschlag beim Pilze sammeln 1994 ist die Greyerzerin hirnverletzt und deshalb im Rollstuhl. Aufhalten liess sie sich aber nie: Gemeinsam mit ihrem Ehemann führte die heute 66-Jährige während fünfzehn Jahren ein Bergrestaurant in den Walliser Alpen. Anschliessend baute sie in Nepal – dem Land, das zu ihrer zweiten Heimat wurde – ein Spital für die Einheimischen auf, in dem sich auch arme Menschen kostenlos versorgen lassen können. Trotz Rollstuhl reist sie regelmässig ins südasiatische Land und organisiert dort sogar Trekkings. Im Juli 2022 ging ein weiterer Traum für die Westschweizerin in Erfüllung: In einem Spezial-schlitten – gebaut von Orthotec, einer Tochtergesellschaft der SPS – führte eine Gruppe von Alpinistinnen die Pionierin zurück auf das Breithorn, einen Viertausender in den Walliser Alpen. Der Anerkennungspreis 2022 der Schweizer Paraplegiker-Stiftung ehrt Nicole Niquille für ihr Lebenswerk.

Impressionen vom Ehrungsanlass

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