Eine Mitarbeiterin der Feuerwehr steht vor einem Feuerwehrauto.

Mehr als ein Zeitvertreib

Deborah Hartmann ist Fachfrau Gesundheit und widmet ihre Freizeit der Feuerwehr. Seit 16 Jahren ist sie in der freiwilligen Feuerwehr und seit einigen Jahren auch in der Betriebsfeuerwehr der SPG. Sowohl in ihrem Berufsalltag als auch in ihrem Hobby – Vertrauen spielt stets eine zentrale Rolle.

Text: Stefanie Schlüter
Foto: Adrian Baer

Die Feuerwehr wird von vielen charmant belächelt. Das spürt auch Deborah Hartmann, Pflegefachfrau im SPZ – und Feuerwehrfrau in der Betriebsfeuerwehr der SPG. «Für mich aber ist das der ideale Ausgleich zu meinem typischen Frauenberuf», sagt die 35-Jährige. Wie in ihrem Job kann sie auch in der Feuerwehr in Notsituationen helfen und etwas Gutes tun. «Aber das alles ohne die Feinfühligkeit, die ich in meinem Alltag in der Pflege brauche», ergänzt sie lachend.

Für Deborah ist die Feuerwehr mehr als ein Zeitvertrieb. Man lernt sich und andere Menschen sehr gut kennen, muss Vertrauen aufbauen, sich auf andere Personen verlassen können – man muss ein eingespieltes Team sein. «Wenn wir mit dem Atemschutz zu zweit in ein Gebäude gehen, müssen wir ständig Kontakt zueinander haben. Die Person vorne muss vertrauen, dass ihr die hintere folgt. Die Person hinten muss vertrauen, dass ihr der richtige Weg gezeigt wird. Es darf keine Panik ausbrechen, niemand darf ein Blackout haben.»

Zwei Mitarbeitende der Feuerwehr halten einen Wasserschlauch.

Deborah Hartmann und ein Arbeitskollege bei einer Einsatzübung.

Grenzen überwinden

Seit einem Jahr ist Deborah innerhalb der Feuerwehr auch als Gruppenführerin unterwegs. Sie kümmert sich nicht mehr nur um ihre eigene Sicherheit, sondern übernimmt die Verantwortung für ihre ganze Gruppe. Ist beispielsweise die Leiter korrekt gestellt und gesichert? Da brauchen ihre Kameraden Vertrauen in sie. «Vertrauen ist das A und O», meint Deborah.

Als Gruppenführerin habe sie sich selber noch besser kennengelernt, sich intensiv mit sich auseinandergesetzt und sich gefragt, ob sie es auch tatsächlich schafft, in Notsituationen Ruhe bewahren zu können. Der Anreiz, auch mal an die Grenzen zu gehen und sie vielleicht sogar zu überschreiten, hat sie schliesslich ermuntert, den Schritt zu mehr Verantwortung in der Feuerwehr zu wagen. Und von diesen Fähigkeiten profitiert sie natürlich auch privat.

Die Frage, ob sie als Frau innerhalb der Feuerwehr überhaupt akzeptiert würde, stellte sie sich gar nicht. Sie sei die letzten 16 Jahre noch nie benachteiligt worden. «Wir sind eine Mannschaft, wir sind alle gleich.» Natürlich sei es so, dass Frauen vom Körperbau her weniger Kraft hätten, darauf werde bei einer Gruppeneinteilung geachtet. Aber grundsätzlich machen alle alles.

Eine Mitarbeiterin der Feuerwehr ist in ihrer Berufskleidung abgebildet.

Widmet einen Grossteil ihrer Freizeit der Feuerwehr: Deborah Hartmann aus Grosswangen.

«Wenn der Alarm kommt, funktioniere ich nur noch im Krisenmodus.»

Deborah Hartmann

Den Krisenmodus abschalten

Der Zusammenhalt, die Seriosität, aber auch das Ungewisse, dass man nie weiss, was kommt, genau das macht den Reiz aus. «Wenn der Alarm kommt, es piepst, legt sich bei mir ein Schalter um. Dann funktioniere ich nur noch im Krisenmodus und vergesse alles rund um mich.»

Doch wer ist Deborah, wenn sie nicht arbeitet und keinen Einsatz mit der Feuerwehr hat? «Dann vertraue ich voll und ganz dem Wind und geniesse die Ruhe.» Die leidenschaftliche Windsurferin verbringt ihre Freizeit und ihre Ferien hauptsächlich am Wasser. Das kann an einem schönen See in der Schweiz sein, aber auch irgendwo weit weg am Meer. Und dort vergisst sogar sie die Feuerwehr.

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