Breites Sportangebot
Die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) stellt mit Rollstuhlsport Schweiz (RSS) in 27 Rollstuhlclubs über 120 Sportangebote zur Auswahl. Die SPV ist für die Förderung vom Nachwuchs- bis hin zum Spitzensport zuständig.
Nebst den Klassikern wie Basketball, Leichtathletik, Rugby stehen sportbegeisterten Rollstuhlsportlern auch Actionsportarten zur Verfügung zum Beispiel Rollstuhlskating (WCMX).
Nicolas Hausammann – ein Mann mit Herz für den Sport
Das Herz des 42-jährigen Nicolas Hausammann schlägt für den Sport - vor allem für Basketball. Er ist für die Sportvermarktung der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung verantwortlich. Gleichzeitig ist er Nationaltrainer und Nachwuchsverantwortlicher im Rollstuhlbasketball. Nicolas Augen leuchten förmlich, wenn er über seine grosse Leidenschaft, das Basketball, spricht. Wenn es ihm gelingt, anderen dieselbe Begeisterung für den Sport zu vermitteln, ist er überglücklich. «Es ist schön, junge Sportlerinnen und Sportler so erfolgreich zu sehen. Insbesondere auch deshalb, weil mir der Sport enorm viel gegeben hat. Sport eliminiert alle Barrieren zwischen Rollstuhlfahrenden und Fussgänger*innen», erzählt Nicolas.
Gemeinsame Leidenschaft
Als Sportvermarkter und Nachwuchsverantwortlicher ist Nicolas immer auf der Suche nach Talenten. Diese zu finden, ist allerdings gar nicht so einfach. Der Nachwuchs im Rollstuhlsport ist oftmals nicht so jung, wie man das aus dem Fussgänger-Sport kennt. Selten verunfallen Kinder, die danach auf den Rollstuhl angewiesen sind. Oftmals sind die Sportler*innen um die 20 Jahre alt. Neben dem Interesse am Sport müssen auch noch diverse andere Faktoren wie Talent und Ehrgeiz vorhanden sein.
Einer, der diese Faktoren alle mit sich bringt, ist Patrick Rüegg. In einem spontanen Training mit Nicolas und einem Nationalspieler-Kollegen zeigt Patrick sein Können. «Er hat den Ball mit links gefangen, nach rechts verlagert und direkt in den Korb geschossen.» Nicolas Blick zeigt, wie beeindruckt er von dieser Fähigkeit war. «Schöpft Patrick sein Talent voll aus, kann er im Basketball sehr weit kommen», so Nicolas, der sein Trainer und Mitspieler ist.
Das grosse Basketball-Talent
Patrick Rüegg ist 22 Jahre jung. Seit einem Kletterunfall im 2017 ist er Paraplegiker. Neben der Beschädigung des Rückenmarks erleidet er zahlreiche weitere Verletzungen u.a. auch einen Bruch des Schlüsselbeins. Es ist bemerkenswert, wie der junge Mann sein Schicksal angenommen hat und nach vorne blickt. Sein Lebensmotto überrascht daher nicht: «Es ist wie es ist, und jetzt mache ich das Beste draus.»
«Ich bin ein absoluter Bewegungsmensch», so der über 2 Meter grosse, sportliche Patrick. Daher kam bei ihm nie die Frage auf, ob er wieder Sport treiben will, sondern was er machen möchte und wann er wieder Sport treiben darf. Also wie kommt er nun bei so vielen Möglichkeiten ausgerechnet auf Basketball?
Im Eiltempo an die Spitze
Sein Zimmernachbar in der Rehabilitation spielt Basketball und erzählt Patrick voller Begeisterung von diesem taktischen und anspruchsvollen Teamsport. Zudem trifft es der Zufall, dass die zuständige Physiotherapeutin auch bei den «Pilatus Dragons», eine der erfolgreichsten Schweizer Basketballteams, engagiert ist. «Ich wollte einen Teamsport machen und bin sehr gross. Der Entscheid war daher einfach», berichtet Patrick schmunzelnd. Noch während der Rehabilitation konnte er ins Basketball für Patient*innen und kurz darauf durfte er am Christmas Camp teilnehmen. Das dreitägige Camp hat Nicolas Hausammann initiiert und richtet sich an alle Sportbegeisterten. Während drei Tagen wird in sieben bis acht Trainings an der Technik und Spieltaktik gefeilt. Natürlich darf auch ein Abschlussmätchli nicht fehlen. Mit einem breiten Lachen im Gesicht berichtet Patrick: «Nicolas wollte mich nach dem Camp nicht mehr loslassen.» Seiner Basketballkarriere stand fortan nichts mehr im Weg. Im Eiltempo entwickelt sich Patrick zu einem talentierten Nachwuchssportler, der bei den Pilatus Dragons und dem Nationalteam nicht mehr wegzudenken ist.
«Ich hatte das Glück, von einem hervorragenden Spieler die Basics zu lernen. Dank Nicolas bin ich im Basketball da, wo ich jetzt bin,» berichtet Patrick mit einem dankbaren Blick.
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