Jivko Stoyanov

CV Jivko Stoyanov

Jivko Stoyanov is leading the group of SCI Population Biobanking and Translational Medicine at the Swiss Paraplegic Research in Nottwil, and is adjunct professor at the Institute of Social and Preventive Medicine at the University of Bern. He received a PhD in molecular biology from the University of Birmingham, UK, M.Sc. in Translational Medicine from the University of Edinburgh, Scotland, M.Sc. in Biotechnology from the University of Sofia, Bulgaria and an EMBA from the University of St Gallen, Switzerland. From 2001 till 2007 he was employed at the University of Bern by the former Institute of Clinical Pharmacology and the former Institute of Surgical Technology and Biomechanics. He is employed at the Swiss Paraplegic Research, since 2007.

Portrait

Höchsten Ansprüchen gerecht werden

Jivko Stoyanov baute in Nottwil die Biobank auf und leitet diese auch. Seine Freizeit gestaltet er äusserst kreativ: Der gebürtige Bulgare ist ein leidenschaftlicher Maler und Koch. Wenn Jivko Stoyanov über seinen Antrieb in der Forschung spricht, betont er immer wieder die Nachhaltigkeit. Und er hebt eines hervor: «Wir sind bestrebt, Antworten auf klinische Fragen zu finden, für die es bislang noch keine Lösung gibt.»

Die Basis seines Schaffens bildet eine Unmenge an Daten, die dazu dienen, Menschen mit Querschnittlähmung noch besser, noch gezielter zu behandeln. Über 40’000 biologische Proben werden bei bis zu minus 150 Grad in einer so genannten Biobank gelagert, der er als wissenschaftlicher Leiter vorsteht. Problemen auf den Grund gehen, Zusammenhänge aufdecken, Risiken für gewisse Krankheiten frühzeitig erkennen - die Biobank liefert Erkenntnisse, die unentbehrlich geworden sind.

 

Mit 14 ist sein Berufswunsch klar

Für Stoyanov ist das, was er tut, Beruf und Berufung zugleich. Als Knirps hat er zwar noch andere Vorstellungen, was er als Erwachsener einst arbeiten würde. Jäger findet er reizvoll, aber er kann sich auch vorstellen, Dudelsackspieler zu werden. Oder Schlagzeuger. Oder Fischer. Mit 14 kommt ein neuer Wunsch hinzu, einer, der ihn nicht mehr loslässt. Daheim in Sofia findet er das Buch «Mikrobenjäger» des amerikanischen Mikrobiologen Paul Henry De Kruif - danach legt er sich fest: Er will Mikrobiologe werden.

So studiert der Sohn einer Grafikdesignerin und eines Helikopterpiloten Biotechnologie in Bulgarien. Er doktoriert in Birmingham in Molekularmikrobiologie und erhält 2001 eine Stelle an der Universität Bern, an der er später auch Privatdozent wird. 2007 wechselt er in die Schweizer Paraplegiker-Forschung und ist ab 2016 die treibende Kraft hinter dem Aufbau der einzigartigen Biobank. Seit 2021 ist er zudem Titularprofessor für Sozial- und Präventivmedizin in Bern und unterrichtet an der Universität Luzern.

So leidenschaftlich er forscht, so wertvoll ist ihm auch die Zeit, in der er anderweitig kreativ tätig sein kann. Vor über zehn Jahren hat er mit Malen begonnen - «bei null», sagt er, «ich brauchte einen guten Lehrer, der mir das beibrachte». Aus dem Amateur ist ein Künstler geworden, der bis zu sechs Stunden wöchentlich mit Öl und Kreide vor allem Porträts malt und seine Werke im Atelier seines Wohnorts Zofingen AG ausstellt.

Jivko Stoyanov, Schweizer Paraplegiker-Forschung

Ehrgeizig auch in der Küche

Seine Kreativität lebt er aber auch daheim als Koch aus.  Und wenn er in der Küche steht, will er hohen Ansprüchen genügen - «ein bisschen wie im Labor in Nottwil», sagt Stoyanov, «ich möchte Highlights hinbekommen». Er lässt sich von verschiedenen Kochbüchern inspirieren oder aber von grossen Meistern, wie dem französischen Ausnahmekönner Joël Robuchon. Stoyanov bringt die nötige Geduld für komplizierte Menüs auf und schafft es tatsächlich, sich bei hoher Konzentration am besten zu entspannen.

Seine verschiedenen Interessen erfordern ein kluges Zeitmanagement. Also steht er früh auf, um sich Freiräume zu schaffen. Im Zentrum aber steht die Arbeit, sein Drang, zu noch besserer Betreuung querschnittgelähmter Menschen beizutragen. Das hält er dank der Biobank für realistisch: «Unsere Vision ist, dass die Gesellschaft in Zukunft von unserer Arbeit profitieren wird.»

 «Unsere Vision ist, dass die Gesellschaft in Zukunft von unserer Arbeit profitieren wird.»

Jivko Stoyanov

Und da ist noch eine persönliche Sache: Jivko Stoyanov möchte einmal an der Universität seiner Heimatstadt Sofia eine Vorlesung halten. Mit einem Lächeln sagt er: «Es würde ein Traum in Erfüllung gehen.»

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